Noch am Abend des Streiktages publizierte das DRS (heute SRF) einige Berichte zum Geschehen in Basel und begleitete dort auch die «Alternative City-Fahrt». Mit Lautsprecheranlage und VW-Bus wurden zahlreiche Betriebe angefahren, etwa die Kiosk AG, die Zentralwäscherei und die Basler Zeitung. Ziel war es, Frauen, die unter schlechten Arbeitsbedingungen und / oder mit Lohnungleichheit zu kämpfen hatten, zum Streiken aufzufordern beziehungsweise ihnen die Teilnahme zu ermöglichen, indem der Streik zu ihnen kam. Augenfällig am Bericht des Schweizer Fernsehens ist, dass die meiste Redezeit Männern gewidmet wurde, während die Forderungen der Frauen einen vergleichsweise kleinen Raum einnahmen.
Die Reaktionen auf den Frauenstreik waren durchaus zwiespältig – vor und auch nach dem Streiktag. Während gewisse Zeitschriften und Zeitungen sich unterstützend aussprachen, äusserten sich andere Medien wie zum Beispiel der Blick, negativ. Sie sorgten sich spöttisch um das Image der Frau sowie um Konsequenzen für Arbeitsplatz und Partnerschaft. Manchen war der Streikbegriff zu radikal. Es wurde der Vorwurf laut, Frauen würden selber Schuld an der Ungleichheit tragen, mit der Streikteilnahme würden sie riskieren, sich lächerlich zu machen oder gar ihre Kündigung zu erhalten.
Die Wirkung einer Aktion, wie sie der Frauenstreik war, ist schwer zu messen, sicher aber hatte er Wirkung. Zeitzeug*innen messen dem Frauenstreik eine grosse Rolle beim weiteren Kampf um gleiche Rechte bei. Ohne den Schub dieses Tages hätten viele Frauen* resigniert und sich mit der Ungerechtigkeit abgefunden, ist Historikerin und Zeitzeugin Anita Fetz überzeugt. Im Anschluss an den Streik bildeten sich Frauenlisten, die dazu führten, dass politische Ämter vermehrt von Frauen eingenommen wurden. Die starke und rasche Mobilisierung im Zuge der Nichtwahl von Christine Brunner wird von Historikerinnen ebenfalls als Effekt des Frauenstreiks interpretiert. Unter dem Druck der Proteste wurde Ruth Dreifuss als zweite Frau in den Bundesrat und zur ersten Bundespräsidentin gewählt. Schliesslich erzeugte der Frauenstreik Druck auf die Ausarbeitung eines Gleichstellungsgesetzes, das 1996 verabschiedet werden konnte. Und was die weniger sichtbaren, aber ebenso bedeutsamen Wirkungen betrifft, war der Tag für viele einzelne Frauen eine nachhaltige Erfahrung von Solidarität und gemeinsamer Stärke.