Rosi Tiefenthal: Ihr kennt sicher alle den Basler Ausdruck "Verzell du das am Fährimaa" ("Erzähle du das dem Fährmann"). Meistens hört man ihn, wenn man jemandem einen Bären aufbindet. Oder wie man auf Baseldytsch sagt: Wenn man jemandem "e Seich agit". Der Ausdruck kommt aus der Zeit, in der es noch kein Telefon gab und schon gar keine Handys. Aber etwas war damals genau gleich wie heute: Der Fährimaa bekam alles mit!
Die Leute gingen damals also auf die Fähre und fragten: "Du, Fährimaa, sag mal: War der Heinz schon da?". "Nein", fragte der Fährimaa zurück, "warum?". Die Antwort war dann: "Du, wenn der Heinz kommt, dann erzähl ihm doch das und das". "Aha!", sagte der Fährimaa, und kam der Heinz auf die Fähre, richtete ihm der Fährimaa aus, was man ihm vorher erzählt hatte. Weil nun aber im Laufe des Tages viele Leute auf die Fähre kamen und den Fährimaa baten: "Kannst du das dem und dem erzählen?", brachte der Fährimaa hie und da etwas durcheinander. Und so entstand die Redewendung "Verzell du das am Fährimaa". Man braucht sie, wenn eine Person etwas erzählt, das einfach nicht stimmen kann.