Als die Reformer von den Klingentalerinnen Gehorsam und die Herausgabe von Klosterschlüsseln und Klostersiegeln forderten, verweigerten sie sich. Man sperrte sie in ihre Schlafzellen, bis sie bereit waren, einen Vertrag zu unterzeichnen, der festhielt: Frauen, die sich der Reform nicht unterwerfen, müssen ausziehen, dürfen aber ihr Vermögen mitnehmen. Nun demonstrierten die Klingentalerinnen ihren Zusammenhalt und verliessen geschlossen das Kloster. Die Prediger ersetzten sie durch Schwestern aus einem Kloster, das die Reform schon vollzogen hatte.
Derweil fochten die vertriebenen Klingentalerinnen den unter Zwang unterschriebenen Vertrag an. Als Frauen und geistliche Personen habe ihnen die Unterzeichnung gar nicht zugestanden, sodass sie sich nun auch nicht an den Vertrag gebunden sahen, argumentierten sie.
Ein genialer Schachzug war, dass sie heimlich das Konventssiegel entwendeten und damit im Namen des Klosters weiterhin Quittungen ausstellten und Zinse eintrieben. Die Frauen nutzten den Reichtum ihres Konvents und ihr weitreichendes Netzwerk. So versprachen sie Erzherzog Sigmund von Österreich nicht nur ihre Fürbitte, sondern auch 8'000 Gulden, falls er die Widerrufung der päpstlichen Anordnung bewirken könne. Sigmund liess sich darauf ein, worauf sich das Blatt wendete.