Aus heutiger Sicht trägt der "Maikäferkrieg" groteske Züge. Im zeitlichen Kontext kann er als letzte grosse Werbeaktion für DDT-haltige Pestizide auf einheimischem Gebiet verstanden werden. Erklärtes Ziel war die vollständige Vernichtung aller Maikäfer. Dazu wurden tonnenweise DDT- und Hexachlorcyclohexan-Präparate aus Flugzeugen und Helikoptern über Waldränder gesprüht. Neben Geigy waren auch die Firmen Maag und Siegfried beteiligt. Das Entomologische Institut der ETH Zürich und die Landwirtschaftliche Abteilung des eidgenössischen Volkswirtschaftsdepartements unterstützten die Aktion.
Nach einem ersten Grossversuch im Kanton Freiburg im Jahr 1949 wurden im Folgejahr in der Nordwestschweiz rund 200 Kilometer Waldrand mit Pestiziden besprüht. Imker*innen und Naturschützer*innen protestierten und die wenigen Entomolog*innen bzw. Insektenkundler*innen, die nicht mit der chemischen Industrie zusammenarbeiteten, wiesen ebenfalls auf die Gefahren hin.
Das hielt die Chemieunternehmen nicht davon ab, im folgenden Jahr acht weitere Grosseinsätze im Mittelland durchzuführen. Im Jahr 1954 wurden schliesslich in den Kantonen Thurgau, Zürich, Solothurn und Bern 1'750 Kilometer Waldrand und 2'200 Hektaren Wald besprüht.